Zuchtziele
Januar 9, 2020Kein „Buh und Bah“…
aber vorab möchten wir hier einmal auf unsere züchterische Grundeinstellung und somit auf einen der wichtigsten Eckpfeiler unserer Zucht, die Gesundheit, eingehen. Wir hören immer mal wieder von Züchtern und auch Kaufinteressenten, dass doch auch Anpaarungen mit „nicht A-getesteten“ Elterntieren problemlos sind. Grundsätzlich könnte man dieser Meinung anhängen, wenn man sich nur auf die reine Optik des Hundes (z.B. für Ausstellungen) fokussiert. Schön ist hier ja schön und gut, aber schön und nur überwiegend gut?
Für uns ist das wie ein bisschen schwanger oder ein bisschen tot; also nicht konsequent zu Ende gedacht. Man geht doch auch nicht in ein Autohaus, um einen Neuwagen zu kaufen, den vollen Kaufpreis zu bezahlen um dann zur Abholung ein Auto auf den Hof gestellt zu bekommen, an dem schon kleine Macken oder Beulen vorhanden sind und am Fahrwerk oder der Bremsanlage etwas nicht absolut einwandfrei ist… Wenn dann der Verkäufer noch argumentiert, dass man auch mit einem leicht verbeulter Neuwagen durchaus noch auf der Straße fahren kann und es wahrscheinlich wegen der eingeschränkten Bremsanlage oder des nicht 100%igen Fahrwerks in den ersten Jahren nicht zu Problemen kommen wird und der Wagen nicht vorzeitig von der Straße genommen werden muss, fangen wir an, uns Sorgen zu machen…
Wir sind der Meinung, dass man durchaus für 100% Geld auch 100% Gesundheit erwarten darf. Insbesondere dann, wenn es sich wie im Beispiel um wesentliche „Bauteile“ wie Bremse oder Fahrwerk (oder bei den Hunden um das Gangwerk) handelt…
Unsere Hunde sind auf Leistung im Sport ausgelegt. Und diese Leistung sollen sie nicht nur für 3 oder 4 Jahre erbringen. Unseren Käufern möchten wir einen Hund übergeben, der die bestmöglichen Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben mitbringt. Und diesen Luxus können wir uns leisten, denn wir züchten aus Leidenschaft und nicht auf Basis von wirtschaftlichen Sachzwängen wie Kostendeckung, notwendigen Erträgen oder der Erwirtschaftung eines direkten oder indirekten Einkommens.
Richtig ist, dass auch aus einer reinen A-Anpaarung• (• siehe Fußnote) Welpen mit einem nicht A-konformen Gebäude entstehen können. Aber mit einer A-Anpaarung minimieren wir das Risiko bereits zu Beginn bestmöglich.
Daher: Anders als bei vielen Anpaarungen unter dem Dach des größten deutschen Zuchtverbandes verpaaren wir als Mitglied eines der ältesten deutschen Zuchtverbände -dem VRZ-DHS- nur absolutes Premium in Hinsicht auf die erste Säule unserer Zuchtziele; kompromisslose Gesundheit…
Was heißt das nun (z.B. in Bezug auf HD-Bewertungen)?
geeignet nach unserer Zielsetzung sind:
Elterntier 1 (A) + Elterntier 2 (A)
Elterntier 1 (A) + Elterntier 2 (B) nur geeignet, wenn die Generationen vor den Elterntieren geeignete Ergebnisse aufweisen
nicht geeignet nach unserer Zielsetzung sind:
Elterntier 1 (B) + Elterntier 2 (B)
Elterntier 1 (B) + Elterntier 2 (C)
Elterntier 1 (A) + Elterntier 2 (C)
Elterntier 1 (C) + Elterntier 2 (C)
Doch nun zu unserer Rasse, dem Weissen Deutschen Schäferhund. Der weiße Schäferhund ist von Natur aus ein schöner kraftvoller Hund, der aufgrund seiner Farbe zwar imposant, aber nicht furchteinflößend wirkt.
Immer wieder fällt uns bei Spaziergängen, Veranstaltungen oder einfach auch beim Strandbesuch auf, wie viele Menschen positiv auf unsere Hunde reagieren. Oft werden sie fotografiert oder man wird auf diese „wundervollen Tiere“ angesprochen.
Seit wir uns mit dem Gedanken der Zucht des weißen Schäferhundes beschäftigen, wurde uns klar, in welche Richtung unsere Zucht gehen sollte.
So entstanden die vier Säulen unserer Zucht:
Gesundheit: ist kompromisslos
Charakter: muss wesensfest sein
Agilität: absolute Leistungsbereitschaft
Schönheit: macht alles perfekt
Unsere weissen Schäferhunde zeigen, dass sie neben einem phantastischen Charakter auch absolute Familientauglichkeit und Agilität mitbringen. Jedes unserer “Weissen Familienmitglieder” erfüllt die von uns geforderten 4 Säulen in vollem Umfang.
Oberste Priorität: hat für uns die Gesundheit in Körper und Geist der Hunde!
Den Sport, den wir uns mit den Hunden ausgesucht haben, verlangt in erster Linie ein absolut gesundes Gebäude, ein ausgeglichenes Temperament vereint mit ausgesprochener Lernbereitschaft. Dabei muss der Hund auch eine gewisse Portion Eigenständigkeit mitbringen, denn er läuft vor dem Bike oder Wagen und sollte im Zweifel auch eine Entscheidung alleine treffen können. Darüber hinaus sollte er die Bereitschaft haben zu ziehen wenn er soll; aber auch unterscheiden können, dass es nicht erwünscht ist, Herrchen oder Frauchen beim gemütlichen Spaziergang wild durch die Pampa zu zerren
Also: Er sollte möglichst intelligent sein.
Die Hunde leben bei uns im Haus. Wir verstehen uns als eine Familie, in der die Hunde ihre Rolle spielen dürfen. Sie sollen aufs Haus aufpassen, uns gegebenfalls beschützen und recht abschreckend auf zwielichte Gestalten wirken. Dabei sollten sie jedoch nicht jeden Besucher, der einen Fuß ins Haus setzt, gleich zerschreddern. Außerdem lieben wir es, wenn die Hunde am Abend aufs Sofa hopsen mit uns kuscheln und sich ordentlich durchknuddeln lassen. Also keine aufgeregte Bande, die durchs Haus rast und Chaos verbreitet.
Auch wichtig: Familientauglichkeit.
Dann die Schönheit. Jede Hundrasse hat etwas ganz eigenes und schönes an sich. Allerdings ist für uns der weiße Schäferhund eine der schönsten Hunderassen. Der Weiße sollte kraftvoll und elegant sein. Sein Fell nicht zu lang (und zu viel) und nicht zu kurz. Wir wollen seine tolle Figur auch noch sehen können. Der Kopf sollte nicht zu schmal und keilförmig wirken. Schön wäre ein ausdrucksvoller Kopf mit gut angesetzten Ohren und bestechenden Augen. Lange Beine sind für die Schnelligkeit im Rennen wichtig und unterstreichen darüber hinaus noch die Eleganz.
Ergo: Wirklich schön sollte er sein.
So ist unser Zuchziel also klar definiert: Die eierlegende Wollmilchsau 🙂
Oder auch kurz: Unsere Weissen Schatten.
• A-Anpaarung: ist das einwandfreie Ergebnis der Auswertung der Röntgenbilder ohne jegliche Beeinträchtigung.